Abwahlverfahren Tannhäuser: „Das war mehr als Fremdschämen“

Der heutige Freitag wurde mit Hochspannung erwartet: Wird der Northeimer Stadtrat heute das Abwahlverfahren für Bürgermeister Tannhäuser ins Laufen bringen? Die Antwort lautet: Ja.

Um Punkt 19.30 Uhr war genau das Thema in der Stadthalle Northeim. Dann mussten die Parteien namentlich dem Abwahlverfahren zustimmen oder widersprechen. Eine Aussprache dazu gab es in der Sitzung nicht. Zum Abstimmungsergebnis: 27 Ja-Stimmen hat es gegeben. Damit läuft das Abwahlverfahren an. Die Mehrheit wurde knapp erreicht.

Pfui-Rufe

Auf das Ergebnis gab es viel Applaus, aber auch Pfui-Rufe aus dem Publikum. Die Anzahl der Bürger, die zur Sitzung in die Stadthalle gekommen sind, ist allerdings sehr überschaubar. Teile der Fraktionen sind bester Stimmung, an anderen Tischen ist Stirnrunzeln zu sehen.

Jetzt im Anschluss der Sitzung ab 20 Uhr über den passenden Termin für die Abwahl Tannhäusers abgestimmt.

Abstimmung zur Landtagswahl

In der Einwohnerfragestunde zur achten öffentlichen Sitzung, die um 20 Uhr begonnen hat, wurden keine Fragen gestellt. Als Termin für die Abwahl ist Sonntag, 15. Oktober, zeitgleich zur Landtagswahl vorgeschlagen und wird einstimmig beschlossen. Tannhäuser selbst kann nicht Wahlleiter sein. Jörg Dodenhöft und Marcos Prieto übernehmen die Wahleitung.

Generalabrechnung mit Tannhäuser?

Hildegard Pavel (SPD) „hat sich für etwas geschämt, für das ich nicht verantwortlich war“, sagt sie zur Sitzung des Ausschusses für öffentliche Sicherheit vom Mitwoch. Dort wurde der Feuerwehrbedarfsplan vorgestellt. So eine schlecht vorbereitete Sitzung dürfe „nicht noch einmal passieren“. Sie fragt, warum der Bürgermeister den Ortsräten nicht die Möglichkeit gegeben hat, den Plan vorher in Ruhe mit den Feuerwehren zu diskutieren. Es sei von einem „Hau-Ruck-Verfahren“ die Rede. Eine solche Vorstellung wie am Mittwoch in der Stadthalle trage „zur allgemeinen Politikverdrossenheit“ bei.

Eckhardt Ilsemann (FDP) betont: „Frau Pavel, Sie haben mir aus dem Herzen gesprochen“. Wer gestern in Edesheim gewesen ist, und „gesehen hat, wie der Bürgermeister vorbereitet war, der hat gesehen: Das war ganz ganz ganz schimm“, sagt Ilsemann. Auch die anwesenden Mitarbeiter der Verwaltung haben „gelitten“. Die Entscheidung des Rates „ist deshalb voll nachzuvollziehen“.

Aus dem Publikum heißt es dazu „Das war mehr als Fremdschämen“.

Damit ist die Sitzung beendet.

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Dieser Artikel wurde zuletzt um 20.12 Uhr aktualisiert.

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